STIRNLAMPEN-VERGLEICHSTEST

 

Stirnlampen – notwendiges Accessoire für ambitionierte Läufer oder unnötiger Schnickschnack? Ich hatte das Glück, gleich 2 Stirnlampen für Euch zu testen und meinen persönlichen Gewinner zu küren.

 

Warum sind Stirnlampen so wichtig?


Wenn man vor allem in der dunklen Jahreszeit vor Sonnenaufgang oder spät abends nach der Arbeit nicht auf seine Laufrunde verzichten will, ist eine Stirnlampe unabdingbar. Je nach Sportart oder Freizeitaktivität gibt es verschiedene Varianten – perfekt ausgelegt auf die Bedürfnisse für Joggen, Wandern, Mountainbiken, Ski-fahren oder gemütliches Fahrradfahren. Wird es wirklich dunkel, sind weder die Taschenlampe noch Handy-Beleuchtung wirklich komfortabel, um seine sportlichen Bestleistungen zu erzielen. Vor allem auf unbeleuchteten Straßen und Wegen, wie man sie im Wald findet, kommt man ohne Stirnlampe beim Joggen nicht weit – insbesondere nicht im normalen Lauftempo. Hier darf ganz besonders der Sicherheitsaspekt nicht vernachlässigt werden, da Jogger ohne ausreichende Beleuchtung im Straßenverkehr nicht war genommen werden.

 

Welche Kategorien gibt es?


Bevor man sich eine Stirnlampe anschafft sollte man sich kurz mit den verschiedenen Arten auseinandersetzen, um das passende Match für die geplante Aktivität zu erzielen. Das Spektrum an Stirnlampen unterscheidet sich überwiegend basierend auf Leuchtleistung und Funktionsumfang. Preislich starten wir mit “Mini- und Notfall-Stirnlampen”. Wie der Name schon verspricht handelt es sich hier um Leuchten, die man überwiegend im “Notfall” verwendet und für einmalige Anlässe, wie beim Camping oder Hüttenwandern. Läufer verwenden sie überwiegend um im Straßenverkehr beim Joggen in einer beleuchteten Stadt gesehen zu werden, nicht unbedingt um selbst besser zu sehen. Leuchtkraft und Leuchtweite sind nur sehr gering. Außerdem sind die Kopfbänder oftmals dünn und nicht komfortabel genug für lange, regelmäßige Joggingrunden. Preislich sind diese Stirnlampen daher aber unschlagbar.

Kompaktstirnlampen bilden die nächste Kategorie und bieten bereits ein ausgiebigeres Einsatzspektrum. Leuchtkraft und Leuchtweite übertreffen die der Minilampen. Verwendet werden diese größtenteils bei Dämmerung oder im Morgengrauen. Der Funktionsumfang ist jedoch immer noch ausbaufähig.

Multifunktionsstirnlampen gelten als die beste Kategorie für ausgedehnte und regelmäßige Joggingrunden im Dunklen. Sogar Trailrunning oder Downhill in der Finsternis wird mit diesen Alleskönnern möglich gemacht. Leuchtkraft und Leuchtweite sind nicht zu übertreffen, sowie der Funktionsumfang mit Leuchtmodi. Diese Modelle sind natürlich preislich am oberen Ende anzusiedeln. Teilweise sind diese Stirnlampen sogar wasserfest/wasserdicht. Als Nachteil sollte man noch bedenken dass Multifunktionsstirnlampen relativ schwer und nicht handlich zu verstauen sind, um nur eventuell und bei “Bedarf” zu auszupacken.

 

Unpacking


Als Testobjektehabe ich die Petzl Actik Core und Silva Scout 2XT erhalten. Beide Modelle wurden in handlicher Verpackung je mit 3 AAA-Batterien geliefert.

 

 

So habe ich getestet:


Zunächst habe ich für mich persönliche Kaufkriterien definiert, sodass ich einen möglichst objektiven Vergleich anstellen kann. Dazu zählt auch die Definition des Haupt-Einsatzgebietes. Anhand dessen kann man die Entscheidung treffen, für welchen Stirnlampentyp man sich entscheidet.

• Akku und Leuchtdauer Stirnlampen werden angetrieben durch Batterien oder Akku. Die günstigen Stirnlampen-Modelle haben oftmals wechselbare Batterien (Mini- und Kompaktlampen). Aufgrund von wiederkehrendem Sondermüll durch Batterien sind Stirnlampen mit aufladbaren Akkus natürlich die umweltfreundlichere Variante. Die maximale Leuchtdauer hängt von zwei Faktoren ab, der Akkukapazität und der eingestellten Leuchtstärke. Sie wird in der Regel in der Produktbeschreibung angegeben – diese Zahl bezieht sich jedoch auf die Verwendung unter minimaler Leuchtstärke. Heutzutage sind die Standard-Lampen mit LED-Birnen ausgestattet, die einen enorm sparsameren Energieverbrauch vorweisen.

• Leuchtstärke/Lichtstrom Unter Lichtstrom versteht man die Strahlung, die von der Stirnlampe ausgeht und sichtbar ist. Gemessen wird sie in Lumen. Je höher der Lichtstrom in Lumen desto heller das Licht. Der optimale Wert hängt ab von der Aktivität und Tageszeit (Morgengrauen/Dämmerung oder Nacht). Für normales Joggen in der Stadt, selbst bei Nacht, verwendet man eine Leuchtstärke ab 10 Lumen. Für Trailrunning im Morgengrauen oder der Dämmerung hingegen Lumen ab 250. Trailrunning in der Nacht benötigt Lumen von mindestens 500.

• Lichtkegel-Form Die Standard-Lichtkegelformen sind breit, kombiniert und fokussiert. Einige Modelle bieten sogar die Option, zwischen verschiedenen Lichtkegelformen zu wechseln (z.B. Petzl Actik Core). Für schnelle Aktivitäten wie Laufen sind fokussierte Lichtkegel am Besten geeignet, da die Augen dadurch optimal auf die Bewegungsrichtung fokussiert sind.

• Tragekomfort Auf Expertenlevel bieten fast alle Stirnlampen ein größenverstellbares, elastisches Kopfband welches Tragekomfort auch für mehrere Stunden gewährleistet. Der Komfort hängt vor allem ab von der Art der Befestigung und dem Gewicht. Als Faustregel gilt: Je mehr Funktionen die Lampe hat, desto schwerer ist sie auch. Große und schwere Modelle besitzen oft einen größeren Akku, der länger hält und daher eine längere Leuchtdauer gewährleistet.

• Bedienung Ein weiteres Kaufkriterium ist die Bedienung der Stirnlampe. Im Bestfall kann man während dem Tragen der Lampe zwischen Leuchtmodi wechseln, ohne die Lampe abzunehmen.

• Extras Wasserdichte: Wenn man von einer starken Regenschauer überrascht wird, sollte eine Stirnlampe zumindest “wetterfest” sein, was bedeutet dass sie gegen Spritzwasser resistent ist. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte direkt zu wasserfesten Modellen greifen, was bei beiden Testlampen der Fall ist.

• Reinigung: Einige Modelle bieten sogar abnehmbare Bänder, die in einer Waschmaschine gereinigt werden können.

• Rotlichtfunktion: Eine Rotlichtfunktion trägt dazu bei, dass die menschliche Nachtsicht nicht beeinträchtigt wird. Wenn man in das rote Licht schaut, wird man nicht geblendet oder kurzfristig “nachtblind”. Daher eignet sich diese Funktion besonders für Touren mit viel menschlichem “Gegenverkehr”, Gruppentouren oder in der Wildnis, wo man Tiere nicht verschrecken will. Anhand dieser Kriterien werde ich beide Lampen miteinander vergleichen.

 


Direkter Vergleich:


Die folgende Tabelle vergleicht die wesentlichen Fakten und Merkmale beider Lampen.

 

 

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Praxistest


Im folgenden teile ich meinen Ersteindruck mit Euch, inklusive meinem persönlichen Feedback nach zwei Läufen im Dunkeln auf einem Waldweg. Die Strecke war komplett im Dunkeln, sodass ein Lauf oder Spaziergang ohne Leuchtmittel nicht möglich ist. Mithilfe der Stirnlampen ist der Weg super hell beleuchtet und ich kann nun problemlos jegliche Strecken nachts zurücklegen.

Beide Lampen erfüllen ihren Zweck und sind bequem zu tragen. Sie können bequem und einfach auf dem Kopf sitzend bedient werden. Es lassen sich verschiedene Stufen einstellen und der Leuchtstrahl ist horizontal parallel des Bodens oder vertikal nach unten einstellbar.

 

Silva (links) und Petzl (rechts)

 

Auch werden beide dem „Sprint-Test“ gerecht und bieten auch bei extrem schnellen Läufen immer noch optimalen Tragekomfort. Die Petzl Actik Core sitzt jedoch ein wenig stabiler. Außerdem ist der Strahl der Lampe heller und weiter - Weitsicht ist somit mit der Petzl besser. Zudem hat das Modell von Petzl ein durchsichtiges, selbst leuchtendes Gehäuse, was die eigene Sichtbarkeit verbessert.

Das Band der Silva Scout ist etwas weicher und dehnbarer, daher bequemer. Sie ist innen mit einem Gummi versehen, rutscht jedoch trotzdem etwas hin und her.

 

Petzl (links) und Silva (rechts)

 

Fazit:


Beide Lampen halten meiner Meinung nach, was sie versprechen. Der Tragekomfort der Silva Scout ist auf den ersten Blick besser – das Band ist weicher und anschmiegsamer und die Lampe an sich ein gutes Stück leichter als die Petzl Actik Core. Nichtsdestotrotz tendiere ich im direkten Vergleich zur Petzl Actik Core, überwiegend aufgrund ihrer Leuchtweite und Helligkeit und der Tatsache dass sie am Ende der Sporteinheit etwas stabiler am Kopf sitzt. Abschließend sind meiner Meinung nach in der heutigen Zeit, in der Umweltschutz groß geschrieben wird, Lampen mit Einwegbatterien nicht mehr konform. Bei der Petzl hat man die Möglichkeit, als Zubehör einen aufladbaren Akku zu kaufen.