Ein Halbmarathon aus den Augen eines Profi-Triathleten

 

Am 3.4. stand für mich der erste Wettkampf der Saison auf dem Plan. Es sollte zudem auch mein erster Start bei einem Halbmarathon werden. Der Lauf fand in meiner Wahlheimat Freiburg statt. Die Woche über fühlte ich mich recht müde, was nicht sehr wunderlich war, denn ich kam aus drei harten Belastungswochen. Die Nächte vorm Wettkampf fand ich nur sehr schwer in den Schlaf, was vermutlich auch der Tatsache geschuldet war, dass dies ein erster Formtest für eine richtungsweisende Saison werden würde. Zusätzlich bereitete mir der Wetterbericht zusätzlich Kopfzerbrechen. Es waren nämlich Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt angesagt. Immerhin sollte es trocken werden. Für mich als Schönwetterläufer nicht ganz optimal, jedoch würden die Bedingungen für alle gleich sein, versuchte ich mich zu beruhigen. In der Nacht vor der Wahrheit, kochte ich mir Nudeln ab und bereitete mir dazu eine gute Tomatensoße zu. Danach habe ich schon mal die Sachen gerichtet, die ich für den Wettkampftag brauchen würde, um Stress am Morgen zu vermeiden. Die Startunterlagen habe ich schon am Tag vorher geholt, um die Startnummer ganz entspannt zu Hause am Shirt zu befestigen. Meine Wettkampfschuhe, die ON Cloudboom Echo waren natürlich auch schon gerichtet. Dann habe ich noch eine kleine Dehnsession eingelegt und bin anschließend recht zeitig ins Bett gegangen.

 

 

Wettkampftag

Um 7:00 Uhr klingelte der Wecker und freute mich auf den Lauf. Ich hatte ziemlich gut geschlafen und spürte kaum noch die Müdigkeit der letzten Tage. Ich hatte gut trainiert die letzten Wochen und blickte voller Vorfreude auf den Tag. Nach dem Aufstehen streckte ich mich erstmal und dehnte meine Beine ganz kurz auf. Mein Frühstück bestand aus zwei hellen Brötchen mit Butter und Honig bzw. Marmelade. Dazu gab es noch einen starken doppelten Espresso. Nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, machte ich meine Mobility-Übungen, wie vor jedem Wettkampf. Um kurz nach acht nahm ich dann den Zug, um ans andere Ende der Breisgaustadt Freiburg, dort sollte nämlich der Halbmarathon stattfinden, zu kommen. Die Nervosität stieg schon etwas an, hielt sich aber noch im Rahmen. Angekommen suchte ich erstmal die Hallen der Messe Freiburg auf, in der das ganze Außenrum (Pasta-Party, Siegerehrung, Laufmesse etc.) angesiedelt war, um mich einfach nochmal kurz hinzusetzen und zu entspannen. Eine halbe Stunde vor dem Start, band ich mir die neuen Cloudmonster an meine Füße, um einzulaufen. Ein Schuh, der ultraweich ist, was in dem Fall meine Bedürfnisse voll abdeckt. Rundum einfach monster mit ihm zu laufen. Das Einlaufen bestand aus zehn Minuten lockerem Einlaufen, Lauf-ABC und ein paar Steigerungen, wobei ich für die letzten beiden Steigerungen mir schon die Cloudboom Echo angezogen hatte. Noch fünf Minuten bis zum Start… Kurz noch ein Gel reingezogen und ab ging’s zur Startlinie.

 

 

Das Rennen

Um 9:30 Uhr war es dann so weit: Der Startschuss fiel! Das Tempo wurde sehr hoch angesetzt, dennoch fand ich mich schnell in der vierköpfigen Verfolgergruppe ein. Unter anderem mit Maurice Clavel, einem Trainingspartner und Ironman-Champion. Nach einem Kilometer schaute ich auf die Uhr und sah eine Zeit von 2:58 min. Ganz schön flott, dachte ich mir. Zum Glück wurde etwas Tempo rausgenommen, was aber immer noch ein wenig zu schnell für meine angepeilte Zielzeit von unter 1:10:00 h war. Zugegebenermaßen muss man sagen, dass es anfangs leicht bergab ging und wir leichten Rückenwind hatten. Nach ca. 3 km verabschiedete sich Maurice aus der Gruppe und ließ sich zurückfallen. Die 5 km gingen wir in 15:25 min durch und ich gab zu, dass ich so nicht durchlaufen konnte und drosselte die Geschwindigkeit leicht. Es gelang mir sehr gut das Tempo dennoch gut hochzuhalten und nicht zu langsam zu werden. Trotzdem sollte ich die restlichen 16 km allein laufen. Bei Kilometer zehn hatte ich eine Zeit von 32:30 min stehen. Eine neue persönliche Bestzeit auf dieser Distanz. Die letzten sechs Kilometer gingen mir die Oberschenkel zu und das Laufen wurde schwerer. Zum Glück ging es fast nur noch leicht bergab. Als ich noch zwei Kilometer zu laufen hatte hörte ich anhand der Zuschauer, dass ich Besuch von hinten bekommen sollte. Jedoch konnte ich meinen Vorsprung über die Ziellinie retten und überquerte dies nach 1:10:28 h als Vierter. Mal wieder musste ich mit der Holzmedaille vorliebnehmen.

 

 

Fazit

Insgesamt kann ich ganz zufrieden sein mit meiner Leistung, auch wenn ich meine Zielzeit nicht ganz erreichen konnte, jedoch war die eckige Strecke mit ihren vielen kurzen Anstiegen aus Unterführungen heraus, keine Strecke für Bestzeiten. Es hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Die Form stimmt und ich schaue positiv auf die kommende Saison, die dann mit „The Championships“ im slowakischen Samorin am 22.Mai erst richtig beginnt.