Der neue Saucony Guide 15 im Vergleich mit dem Vorgänger

 

Obwohl ich nun seit ca. 4 Jahren ambitionierter Hobbyläufer bin, war der US-Hersteller Saucony trotz Laufspezialisten-Ruf nie so wirklich auf meinem Radar. Als gewohnheitsliebender Mensch laufe ich überwiegend meine „Go-To“ Asics Modelle. Dank Shop4Runners konnte ich nun erstmals einen Saucony Schuh testen.

Saucony gilt als einer der führenden Hersteller von Performance Laufschuhen, Zubehör und Kleidung mit herausragender Qualität und Haltbarkeit. Das Lauferlebnis steht ganz oben, unabhängig von Distanz der Laufstrecke, körperlicher Fitness oder Untergrund.

Ich durfte nun den Guide 14 testen (LINK ZUM TEST), und da Saucony nur wenige Wochen später bereits den Guide 15 released hat, den auch sofort im direkten Vergleich testen. Ohne mein finales Testurteil nicht vorweg zu nehmen – selten habe ich beim Vergleich verschiedener Versionen eines Schuh-Modells einen so großen Unterschied festgestellt. Und das schon auf den ersten Blick ohne notwendige Recherche über unsichtbare, technische Verbesserungen.

Die Guide-Serie an sich beinhaltet klassische Stabil-Schuhe. Was genau ist das eigentlich? Fokus liegt, im Vergleich zum Neutral-Schuh oder Dämpfungsschuh auf der Stabilisierung des Abrollvorganges. Dies sorgt dafür, dass der Fuß beim Abrollen nicht zu sehr nach innen knickt. Stabil-Schuhe sind somit vor allem, aber nicht ausschließlich geeignet für Läufer mit Überpronation, um mögliche Überlastungsverletzungen vorzubeugen. Aufgrund der stabileren Konstruktion sind sie meist schwerer als z.B. Neutralschuhe, was einen Einfluss auf die Dynamik und Schnelligkeit haben kann.

 

 

Der Saucony Guide

Wer sich im Stabil-Laufschuh-Segment umschaut, stößt nach den üblichen Verdächtigen (siehe „Konkurrenzvergleich“) auch unweigerlich auf den Saucony Guide.

 

Technische Daten:
Gewicht: Herren 10,5 oz (Version 14: 298 g) | (Version 15: 289)
Dämpfung: PWRRUN
Sprengung: 8 mm
Kategorie: Strukturierte Dämpfung

 

·         Aussehen: Im Vergleich zu Vorgängermodellen hat Saucony diesmal in den Farbtopf gegriffen – neue und frische Farbkombinationen erwarten einen. Von der Version 14 zur Version 15       wird es noch „bunter“ und in wunderschönen Pastell-Tönen die ich so noch nicht in Kombination gesehen habe.  Der Sommer kann kommen!

·         Dämpfung: Da es bei Laufschuhen jedoch überwiegend auf die inneren Werte ankommt, versprach schon die 14. Edition zusätzlichen Komfort durch eine neue Dämpfungsschicht aus besonders weichem Schaum (PWRRUN). Diese wurde von dem 14er auf den 15er nochmals überarbeitet.

·         Stabilität: Eine Pronationsstütze (medialer TPU Führungsrahmen) sorgt für farblich abgestimmte Unterstützung.

·         Komfort: FORMFIT Technologie die für individuell abgestimmte Passform sorgt

·         Gewicht: Je „besser“ die Dämpfung desto schwerer meist der Laufschuh -  Saucony hat es von der Version 14 zur Version 15 jedoch geschafft, mehr Dämpfung mit weniger Gewicht zu vereinen.

 

Komfort und Passform

Im Vergleich zu anderen Herstellern hat der Saucony eine einmalige Passform.

Vor allem schmale Füße profitieren von dem FORMFIT, was den Fuß buchstäblich umschließt. Der Fuß fühlt sich an wie in Watte gepackt – das extrem weiche und angenehme Obermaterial macht sich sofort beim ersten Anprobieren bemerkbar. Der Schaft ist komplett nahtlos, ohne jegliche spürbare Übergänge zum Vorfuß. Die fixierte Zunge ist super anschmiegsam und sogar die Schnürsenkel sind viel weicher als die von allen anderen Laufschuhen, die ich getestet habe.  Ich dachte es sei nicht möglich, aber die Passform von der Version 15 hat mich sogar noch um einiges mehr begeistert, da er sich an meinen Fuß anschmiegt wie selten einer davor.

 

 

 

Die ersten 100 km

Das Gefühl auf Wolken zu laufen, zieht sich durch die gesamten Läufe und jeglichen Untergrund. Die Ferse sitzt super fest, nichtsdestotrotz ist der Schuh keinesfalls klobig. Ich würde sogar von einem leichten Tragegefühl sprechen, trotz des erhöhten Gewichtes des Stabil-Schuhs. Die PWERRUN-Dämpfung hält was sie verspricht – jeder Schritt ist perfekt gedämpft wohl auf der Straße als auch bei steinigen Waldwegen. Der Schuh ist mit einer Stütze an der Innenseite ausgestattet, welches dafür sorgt, dass der Fuß nicht nach innen knickt (mediale TPU-Pronationsstütze). Aufgrund der modifizierten Passform ist der 15-er um einiges „reaktiver“ und ermöglicht ein noch natürlicheres, freieres Laufgefühl.

 

Konkurrenzvergleich

Ich muss gestehen, ich habe mich gleich in den Schuh verliebt. Der Schuh fühlt sich aufgrund der perfekten Passform an als wäre er nur auf mich zugeschnitten. Selten hatte ich solch ein weiches Komfort-Gefühl bei meinen Läufen. Auch ist der Schuh für sein Kaliber relativ leicht, vor allem in der 15. Fassung. Jedoch werde ich auch weiterhin Brooks und Asics treu bleiben, da diese mir doch noch mehr Vortrieb geben. Bei der 14. Fassung hat mir die Dynamik und der Bodenkontakt gefehlt – vor allem bei Tempoläufen ist mir der Saucony Guide 14 etwas zu weich. Beim 15-er war dies aber schon viel weniger der Fall.

Ein Makel ist mir jedoch aufgefallen beim Saucony Guide: Die Sohle hat extrem große Einkerbungen, in denen rasch Steine und Sand hängen bleiben, schon nach dem ersten kurzen Lauf. Im 15er-Update sind die Einkerbungen zwar anders angeordnet und die Sohle sieht anders aus - die Problematik bleibt allerdings bestehen.

 

 

Fazit

Ich habe den Saucony Guide als einen Schuh kennen gelernt der wie kein Anderer super weichen Komfort mit Stabilität und Passform vereint. Jedem der danach auf der Suche ist kann ich den Schuh daher nur wärmstens empfehlen. Es sollte darauf geachtet werden, dass zumindest der Guide etwas größer ausfällt – ich trage hier eine halbe Nummer kleiner als in anderen Laufschuhen. Auch wenn mein Fuß ein neutrales Abrollverhalten hat und ich nicht zwingend eine Pronationsstütze brauche, stört mich diese keineswegs. Im Gegenteil – sie gibt vor allem bei Long Runs ein gewisses Gefühl von Sicherheit.

 

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