ASICS DYNAFLYTE 4 IM TEST

 

Nachdem ich vor ein paar Jahren aus orthopädischen Gründen bei den Straßenlaufschuhen von Asics auf zunächst Brooks - hier den Ghost - und dann auf New Balance (FreshFrom 1080) umgestiegen bin, wird es mal wieder Zeit für einen Laufschuh der Marke Asics.

Die japanische Sportschuh- und Bekleidungsmarke hat seinen DynaFlyte getunt und die 4. Auflage auf den Markt gebracht. Also warum nicht mal den Asics DynaFlyte TM 4 testen?

 

 

Erste Eindrücke/Passform

Schon beim Auspacken war ich überrascht von der Leichtigkeit des Schuhs. Mit seinen ca. 250 Gramm ist er nun einer meiner „Leichtesten“.

Beim ersten Anprobieren kam jedoch schon ein kleiner Dämpfer. Der Schuh ist im vorderen Bereich ziemlich eng geschnitten.

Leider habe ich den DynaFlyte TM 4 bei meinen Recherchen lediglich in der Standardweite gefunden. Für Männer ist dies „D“ und für Frauen „B“.

Läufer*innnen mit einem breiten oder schmalen Vorfuß empfehle ich, beim nächsten Schuhkauf auch mal auf die Weite zu achten. Asics bietet zum Beispiel den Gel-Nimbus TM 22 auch in der weiten und den GT-2000TM 8 sowohl in der weiten als auch in der schmalen Variante an. Die Weitenangaben findet ihr in der Schuhlasche. Auf den Kartons sind diese nur angegeben, wenn sie vom Standard abweichen.

Bei der Auswahl des Schuhs beachtet bitte, dass die Unterschiede meist nur wenige Millimeter betragen und sich proportional zur Schuhgröße verhalten. 

Zur Veranschaulichung habe ich die Schuhweiten in der folgenden Tabelle aufgeführt:

 

Herren/Kinder
 
Damen
 
2A
Schmal
Schmal
B
Standard
Standard
D
Weit
Weit
2E
Extraweit
Extraweit
4E
 
Quelle: Shop4runners

 

Nun zurück zum DynaFlyte TM 4.

Die zuerst wahrgenommene Enge habe ich nach dem Probelauf nicht mehr so schlimm empfunden, da das strickartige Jacquard-Mesh-Obermaterial sich dem Vorfuß anschmiegt und der engere Schnitt beim Laufen nicht groß ins Gewicht fällt.

Die Lasche ist angenehm weich und liegt gut auf dem Fuß, so dass keine Druckstellen entstehen. Der Fersen- und Knöchelbereich ist relativ fest, jedoch bequem und unauffällig. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen besteht die Außensohle nicht mehr aus einzelnen zusammengesetzten Elementen, sondern aus einem Guss, was ein besseres Abrollverhalten zur Folge haben soll.

 

 

Technische Daten

Kategorie: neutrale Pronation

Gewicht: ca. 250 Gramm bei Größe 10 (Herren)

Sprengung: 8 mm

FLYTEFOAM TM Lyte Dämpfungstechnologie

-       bietet dem Fuß die optimale Federung

GEL TM Technologie Dämpfung

-       sorgt im Rückfußbereich für Stoßabsorption und bietet ein weicheres, luxuriöseres Gefühl für die Füße

I.G.S. TM (Impact Guidance System-Technologie)

-       stellt präzisere Schritte sicher, indem sie strategisch die natürliche Gangart unterstützt

SPEVA TM 45-Einlegesohle

-       ergänzt das I.G.S.™im Bereich Dämpfung und Stabilität

Farben Herren: Peacoat/Pure Silver, Black/Safety Yellow, Light Steel/White, Black/Sheet Rock

Farben Damen: Flash Coral/White, Piedmont Grey/Pure Silver

 

Beim Laufen

Da es im Februar 2021 coronabedingt in Berlin ein wenig eng zum Laufen wurde, habe ich den DynaFlyte in den schönen Laufpark Stechlin entführt, um ihn zunächst auf waldigen Untergrund zu testen.

Der Laufpark wurde von Läufer*innen für Läufer*innen konzipiert. Ein Ausflug in das Ruppiner Seenland zwischen Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte lohnt sich auf alle Fälle (https://www.laufpark-stechlin.de). Aber ich schweife schon wieder ab.

Auf wurzellosen glatten Waldwegen machte der Asics DynaFlyte TM 4 zunächst einen guten Eindruck. Kein Drücken, wie man es öfter bei neuen Schuhen hat, und auch kein „Schlupfen“ im Fersenbereich.

Seine Schwäche zeigte er sobald die Strecke etwas trailiger wurde.

Zwar bot der Schuh an sich einen guten Halt, jedoch mag die Außensohle Unebenheiten und speziell nasse Wurzeln nicht. Des Öfteren kam ich auf diesen ins Rutschen, was die Freude an dem neuen Schuh etwas hemmte. Aber ich war ja selbst dran schuld, denn ich wusste, dass er für die Straße konzipiert wurde.

 

 

Zurück auf der Straße, fühlte sich der Schuh wieder heimisch. Als ich etwas schneller unterwegs war, hatte ich hier den Eindruck, dass er einen dynamischen Laufstil unterstützt.

Auch bin ich der Auffassung das der DynaFlyte TM 4 im Vergleich zum Konkurrenten Ghost von Brooks besser „beschleunigt“ und er daher eher für Tempoläufe und „kurze“ Wettkämpfe geeignet ist. Nicht umsonst steht in der Einlegesohle „Feel Fast“ (Fühle dich schnell).

Klar gibt es Läufer*innen, die damit auch Marathons und Ultras laufen, ich persönlich würde ihn jedoch lediglich bis zur Halbmarathondistanz nutzen.

Positiv anzumerken ist, dass die Außensohle mit ihrer leichten Profilierung auf nassen Straßen einen besseren Halt gibt, als auf feuchten Waldwegen.

Durch das nahtfreie Mesh-Obermaterial liegt der Schuh gut und weich an. Druckstellen gab es auch nach 20 Kilometern nicht. Darüber hinaus ist der DynaFlyte TM 4 gut durchlüftet, jedoch gibt es Schuhe, wie zum Beispiel den Fresh Foam 1080v11 von New Balance, bei denen die „Lüftung“ besser funktioniert.

Einen guten Eindruck hinterließen die Schnürsenkel, die ihre Aufgabe auch ohne Doppelknoten erfüllen und sich während des Laufes nicht lockern. Wer jedoch auf Doppelknoten steht, hat ausreichend lange Senkel zur Verfügung, die im Übrigen auch ohne zweifachen Knoten nicht stören.

 

 

Fazit

Der Schuh wurde speziell für das Laufen auf der Straße entwickelt. Asics schreibt dazu: „Das Modell DYNAFLYTE TM 4 ist ein strapazierfähiger Laufschuh für neutrale, schnelle Athleten, die auf der Laufstrecke mehr leisten und dabei ihre Grenzen austesten wollen.“

Dies kann ich bestätigen, jedoch finde ich, dass der Schuh auch für Läufer*innen die nicht nach Bestzeiten greifen durchaus geeignet ist.

Ich persönlich komme mit dem Schuh gut zurecht. Bei Laufeinheiten um die 20 Kilometer, ist er durch seinen bequemen Sitz kaum zu spüren. Für Läufe mit Marathondistanzen und darüber hinaus würde ich persönlich jedoch auf einen im Vorfuß breiteren Schuh zurückgreifen. Hier wäre es wünschenswert, wenn Asics den DynaFlyteTM zukünftig auch mit einer breiteren Zehenbox anbieten würde.

Ob ich mit dem DynaFlyte TM 4 Bestzeiten knacken kann, wird sich spätestens rausstellen, wenn Wettkämpfe wieder möglich sind.

Orthopädische Probleme, wie früher mit dem Asics Gel-Nimbus TM, traten bisher nicht auf. Mag sein, dass dies an der Weiterentwicklung der Laufschuhe oder an meinem in den zurückliegenden Laufjahren gestärkten Bewegungsapparat liegt.

Der Asics DynaFlyte TM 4 ist mit 150 EUR (UVP) in der „gehobenen Mittelklasse“ zu finden.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Schuh etwas kleiner ausfällt und im Mittelfuß recht schmal ist.

 

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Text und Bilder: Thomas Ritter

Quelle: Asics