Testbericht Saucony Ride 15

 

Yuhu, ich darf mal wieder Schuhe testen. Dieses Mal ist es der Ride 15 aus dem Hause Saucony. Ich bin gespannt, da ich von dieser Firma bisher nichts in meinem Schuhregal habe. Die Firma Saucony wurde ursprünglich im Jahr 1898 in Kutztown, Pennsylvania gegründet. Kutztown liegt am Fluss Saucon. Der Name des Flusses bedeutet “schnell fließender Fluss” und passt irgendwie zu schnellen Laufschuhen. Im Rahmen einer Fusionierung wurde der Firmensitz 1968 nach Cambridge bei Boston im US-Bundesstaat Massachusetts verlegt.

Saucony schreibt auf der Homepage: „Wir existieren, um den menschlichen Willen mit jedem Schritt, mit jedem Lauf und in jeder Community, zu stärken.“. Ob sie recht haben oder nicht, verrät euch der Bericht. Gut, okay, ich kann hier nur meine Eindrücke schildern und euch den Schuh etwas näher bringen.

 

 

Der Saucony Ride 15

Der Ride ist ein klassischer Dämpfungsschuh und wurde nunmehr drastisch überarbeitet und neu designt. Im Ergebnis ist der Ride 15 leichter als seine Vorgänger und ist mit einer weicheren Mittelsohle ausgestattet. Laut Saucony hat er gegenüber dem Ride 13 und 14 insgesamt 28 Gramm abgespeckt. Die Sohle wurde mit einem neuen Schaum versehen und in der Geometrie verändert, was das Abrollverhalten verbessern soll.

 

Erste Eindrücke, Verarbeitung und Optik

Schon beim Auspacken merkte ich, dass es sich um einen qualitativ hochwertigen Schuh handelt. Chemische Ausdünstungen kamen mir nicht entgegen. Die Verarbeitung ist solide und Kleberückstände suchte ich vergeblich. Auch ist der Ride 15 in frühlingshaftem Gelb oder wie der Hersteller sagt: „Acid Lime/Spice“ ein Hingucker. 

 

Technische Daten

Sohle
Trotz des geringeren Gewichtes ist die Mittelsohle des Ride 15 insgesamt drei Millimeter voluminöser als bei den Vorgängermodellen. Mehr Dämpfung ist die Folge. Ermöglicht wird dies durch das überarbeitete sauconyspezifische PowerRun-Material (PWRRUN).

Die Zwischensohle wurde geometrisch überarbeitet und sorgt nun für ein sanfteres Abrollen. Bei der Außensohle ist Saucony etwas sparsam mit dem Sohlengummi und hat somit ein paar Gramm gespart. Wie sich dies auf die Langlebigkeit auswirkt bleibt abzuwarten. Eine sogenannte Bewegungslinie, wie im unteren Foto erkennbar, zieht sich von der Hacke bis zur Spitze über die gesamte Sohle.

Sprengung
Bei der Sprengung hat Saucony keine Veränderungen vorgenommen. Diese beträgt wie bei den Vorgängermodellen 8 Millimeter. Heißt: Die Verse steht 8 mm höher als der Vorfuß.

Obermaterial
Das Obermaterial besteht aus sehr weichem zweilagigen Mesh-Material. Durch die Grobporigkeit wird ein angenehmes Fußklima gewährleistet.

Zunge
Die Schuhlasche ist mit dem Fußbett vernäht und verrutscht nicht. Dank der guten Polsterung ist kein Druck auf dem Fußrücken zu spüren. Neu ist ein kleiner Zipper zum Ausrichten der Lasche.

Fersenkappe
Auch die relativ feste Fersenkappe ist angenehm gepolstert. Sie bietet festen Halt, so dass die Ferse nicht „schlupft“. Leute mit Achillessehnenbeschwerden dürfte dies entgegenkommen.

Schnürung
Neu sind auch die zwei Schlaufen am Schnürsystem, welche den Schuh stärker zusammenziehen und damit den Sitz am Mittelfuß und Ferse optimieren. Gerade „Schmalfüßler“ bekommen damit einen festeren Halt. Die Schnürsenkel lösen sich nicht, so dass eine Doppelschleife nicht erforderlich ist.

Weiten
Neben der Standartweite bietet Saucony auch beim Ride 15 eine breitere Version an, allerdings nur in schwarz.

Gewicht
Bei den Herren wiegt der Musterschuh 249 g und 221 g bei den Damen.

Weitere Farben
laut Homepage von saucony: Herren: black; mint; sapphire  //  Damen: black; blue; mint; red

 

 

Komfort und Passform

In der Passform wurde gegenüber den Vorgängermodellen kaum etwas geändert. Die Leistenform ist gleichgeblieben, so dass derjenige/diejenige, der/die mit dem Ride 13 oder 14 bisher gut zurechtkam, den 15 ohne Weiteres tragen kann.

Reinschlüpfen, wohlfühlen und loslaufen war bei mir jedoch leider nicht. Obwohl ich den Schuh sehr locker schnürte, hatte ich mit meinen „Plattfüßen“ anfangs besonders im rechten Mittelfußbereich so meine Probleme. Okay, ich muss zugeben, dass ich zuletzt mit meinem Topo Ultrafly 3, mit seinem breiten Vorfußbereich, ziemlich verwöhnt wurde.

Die weitere Version des Ride 15 würde mir wahrscheinlich besser passen. Das Anziehen vereinfacht übrigens ein kleiner Griff auf der Zunge und eine Schlaufe im Fersenbereich.

Abgesehen davon, dass der Schuh bei mir etwas eng anliegt, habe ich doch einen guten Tragekomfort empfunden. Da schlüpft und wackelt nichts und der Fuß liegt stabil in der Schale. „Schmalfüßler“ dürften ihre Freude haben. Durch das weiche und dehnbare Mesh-Material haben sich die Füße nach ein paar Kilometern an den Schuh gewöhnt und selbst ein 25 Kilometer-Wettkampf war ohne Probleme möglich.

 

 

In der Praxis

Zunächst führte ich den Ride 15 in den Wald. Dort machte er auf den sogenannten „Waldautobahnen“ einen guten Eindruck, jedoch entfaltete er seine Dynamik erst auf Asphalt.

Während des Laufens spürte ich den soften Sohlenaufsatz. Der Dämpfungskomfort, der gegenüber den Vorgängermodellen deutlich verbessert wurde, wird durch die PWRRUN+ Einlegesohle zusätzlich verstärkt. Wer jedoch einen super gepolsterten Schuh mit „Trampolineffekt“ sucht, ist hier an der falschen Stelle.

Auch wenn ich den Eindruck gewann, dass mich der Ride 15 auf der Straße nach vorne treibt, gibt es Schuhe, die eine bessere Dynamik vermitteln. Eine „Rennsemmel“ ist der Ride 15 nicht.

Die bereits oben beschriebene Abroll- oder auch Bewegungslinie, die sich als Kerbe über die gesamte Außensohle erstreckt, ist deutlich spürbar und gibt dem Schuh eine gute Stabilität und Führung.

Auf feuchtem Geläuf habe ich den Schuh bisher nicht getestet, jedoch soll er auch hier einen guten Grip besitzen.

Für angenehmes Fußklima sorgt, auch bei höheren Temperaturen, das durchdachte Lüftungskonzept mit dem grobporigen Mesh.

 

Fazit

Der Ride 15 ist durch drei Millimeter mehr Schaum in der Sohle deutlich komfortabler geworden als seine Vorgängermodelle. Die reduzierte Außensohle mit ihrer durchgehenden Kerbe (Bewegungslinie) sorgt für eine bessere Fußführung und ein gutes Abrollverhalten.

Konzipiert ist der neutrale Dämpfungsschuh für Fersen- und Mittelfußläufer, die einen Schuh für moderate und alltägliche Trainingsläufe auf Asphalt suchen. Für schnellere Einheiten und Wettkämpfe empfehlen sich andere Modelle. Bei Soucony wäre dies zum Beispiel der Kinvara 13.

LäuferInnen mit schmalem bis mittelbreitem Fuß werden an dem Ride 15 ihre Freude haben. Für alle anderen, die wie ich auf breiterem Fuß leben, ist der Schuh in der regulären Ausführung eher nicht zu empfehlen.

Ich persönlich laufe momentan sehr gerne den New Balance 1080 V12 und den Topo Ultrafly 3. Aber auch andere Hersteller bieten mittlerweile Laufschuhe mit einer breiteren Zehenbox an.

Vom Preis her liegt der Saucony Ride 15 mit 150,00 EUR (UVP) im mittleren Bereich.

 

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