Mit dem Ghost 14 von Brooks, reiht sich der US-Hersteller aus Seattle nahtlos in die Reihe der CO2-neutralen Laufschuhe ein. Der erste Schuh in dieser Reihe und somit auch ein Meilenstein hin zu einer emissionsneutralen Produktion. Ob der Ghost 14 der Allrounder bleibt, wie ihn viele kennen, möchte ich euch in meinem Testbeitrag näherbringen.
Zukunftsgedanke von Brooks
Als Einstieg ist es sicherlich spannend auf den modernen Leitgedanken von Brooks hinzuweisen. Brooks glaubt nämlich fest daran, dass der Klimawandel dringende und allumfassende Maßnahmen erfordert. Daher hat sich der US-Hersteller als Ziel gesetzt bis zum Jahr 2040 komplett CO2-neutral zu sein, also gar zehn Jahre vor dem Pariser Abkommen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen, stellt Brooks die Produktionsmaterialien auf recycelte Alternativen um, verwendet umweltfreundliche Färbeverfahren und bezieht zukünftig Materialen und Produkte verstärkt von Herstellern, die erneuerbare Energien nutzen.
Mit dieser Strategie hat Brooks den CO2 Fußabdruck des neuen Ghost 14 bereits erheblich senken können. Zusätzlich setzt die Firma auf CO2-Kompensationen, die nach strengen Vorgaben ausgewählt werden. Unterstützt wird somit entweder die Reduktion des CO2-Austoßes (z.B. durch erneuerbare Energien) oder Maßnahmen, die den natürlichen Abbau von CO2 fördern (z.B. Aufforstung).
Optik und Verarbeitung
Der Ghost 14 ist wie üblich in mehreren Farbvarianten (5 Herren- und 5 Damenfarben) erhältlich. Der bekannte Allrounder hat somit eine Auswahl, bei der jede*r potenzielle Läufer*in sicherlich fündig wird. Egal auf welche Farbe die Auswahl fällt, schaut man sich den Ghost 14 genauer an, merkt man sehr schnell, dass er wie sein Vorgänger tadellos verarbeitet ist und seine sportliche Optik für einen Allrounder beibehält.
Des Weiteren geht man beim Ghost 14 wieder zurück zum flachen Schnürsenkel. Ebenfalls neu ist die schattierte Fläche an der Innen- und Außenseite des Schuhs, was ein kleines optisches Highlight darstellt.
Technische Daten
Mit 281 Gramm (Herren) bzw. 255 Gramm (Damen) hat der Ghost 14 erneut gegenüber seinem Vorgänger leicht abgenommen, sind es beim Herrenmodell doch immerhin 8 Gramm. Dennoch erzielt er weiterhin höchsten Laufkomfort.
Bedingt auch durch den 3D Fit Print, sitzt der Fuß sicher im Schuh, der sich mit der richtigen Mischung aus Elastizität und Halt anpasst.
Die Sprengung von 12mm hat sich hingegen nicht verändert.
Technisches Highlight ist sicherlich die überarbeitete Mittelsohle die nun zu 100 % aus der DNA LOFT-Dämpfung besteht und somit ein noch softeres und komfortableres Laufgefühl vermittelt - hier schließt er sich dem Topmodell Glycerin an.
Trotz der überarbeiteten Mittelsohle hat man den Eindruck, dass der Schuh ein wenig direkter wirkt, ohne jedoch den gewohnten Komfort zu vernachlässigen.
Passform
Die Passform ist dank des bereits erwähnten 3D Fit Print sehr gut. Hierbei passt sich der Schuh dem Fuß an und gibt ihm einen sicheren Halt.
Typisch für einen Allrounder ist die Zehenbox ausreichend groß und bietet auch für einen etwas breiteren Fuß genügend Platz. Die sogenannte Kralle im Fersenbereich bietet sehr guten und ausreichenden Halt und bietet ebenso wie der Mittelfuß-Bereich ausreichend Platz.
Der Ghost 14 bietet ein Rund-um-Sorglos-Paket für deine Füße.
Grip
Egal ob Asphalt, verdichtete Böden wie Schotter oder Waldwege, der Laufuntergrund spielt für den Allrounder keine Rolle. Dank der leicht profilierten Sohle und den kleinen Einkerbungen ist man auf gängigem Geläuf stets sicher unterwegs und muss kein Rutschen befürchten. Dies gilt auch, wenn es im Wald oder auf Schotter doch mal unerwartet etwas gröber werden sollte.
Haltbarkeit
Während des Testzeitraums zeigte der Ghost 14 keine erwähnenswerten Verschleißerscheinungen. Ich bin den Schuh bisher knapp 80 km gelaufen und bin Mittelfußläufer.
Die Laufleistung sollte im normalen Rahmen für einen Allrounder liegen, dieser liegt in der Regel bei etwa 800 km. Neutrale Läuferinnen und Läufer werden mit ihm definitiv Spaß haben und einige hunderte Kilometer abspulen können.
Laufverhalten
Der Ghost ist dank der 12 mm Sprengung für Neutralläufer sehr gut geeignet. Dank der überarbeiteten Mittelsohle wirkt er etwas dynamischer und knackiger wie sein Vorgänger. Egal ob Vor-, Mittel- oder Fersenläufer mit diesem Allrounder kommt jeder auf seine Kosten.
Auch bei Läufen von mehr als 1 Stunde spielt er seine Stärke, dank des 3D Fit Print, aus. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass der Schuh nachgibt oder mein Fuß instabil wird, was für die sehr gute Passform spricht.
Bei einem Tempo von über 4:45-5:00 min/km kann man sich in den Reihen von Brooks nach spannenden Alternativen umsehen, die etwas direkter und leichter ausfallen. Speziell bei schnelleren Einheiten merkt man nämlich die 281 Gramm schnell. Hierfür sehe ich die Modelle Hyperion Tempo, den Levitate oder den Launch geeigneter. Für Läufer, die dazu tendieren stark zu Überpronieren hat Brooks auch einige Modelle im Sortiment, z.B. den Adrenaline GTS 21, die aufgrund der verbauten GuideRails für noch mehr Stabilität sorgen. Allerdings bietet der Ghost für leichte Pronierer auch genügend Stabilität.
Zusammenfassend kann man aber sagen, dass der Ghost weiterhin ein toller Allrounder für fast alle Untergründe, Distanzen und Tempi ist.
Fazit
Brooks hat es beeindruckend geschafft, mit dem Ghost 14 einen Nachfolger auf den Markt zu bringen, der ein überzeugendes Rund-um-Sorglos-Paket bietet.
Die Verarbeitung und Passform sind wie gewohnt sehr gut. Für Läufer die einen Neutralschuh für das tägliche Training suchen, kommen am Ghost 14 nicht vorbei. Dank der 140€ UVP, bewegt der Allrounder auch hier sich in absolut vertretbaren Gefilden. Insgesamt halte ich das Preis-Leistungs-Verhältnis für sehr gelungen.
Die Kirsche auf der Sahnetorte ist die Tatsache, dass Brooks mit dem Ghost 14 einen CO2neutralen Laufschuh entwickelt hat, was ein weiteres klares Kaufargument darstellt.
Für kurze Zeit wird es außerdem eine coole Ghost-Aktion von Brooks und Shop4runners geben. So erhält jeder Käufer eines Ghost 14 eine RUN-Happy Flasche kostenlos dazu. Allerdings nur solange der Vorrat hält.
Schnell sein lohnt sich also - auch wegen der Umwelt!
