Daily Runner Vergleich
Ich habe es getan! Mehrere Daily Runner probe gelaufen und verglichen! Saucony Ride 17, Brooks Ghost 16, Asics Cumulus 26, Hoka Clifton 9 und den New Balance 880 V14. Alle Schuhe wurden mindestens 50 Kilometer und maximal 120 Kilometer gelaufen. In diesem Blogbeitrag erfährst du die Stärken und Schwächen der Modelle.
Was sind Daily Runner?
Daily Runner Modelle gibt es bei jeder Laufschuhmarke. Sie grenzen sich distanztechnisch nicht ein. Du kannst sie für kurze, aber auch lange Läufe bis hin zum Marathon nutzen. Ideal für regenerative Läufe und ruhigere Dauerläufe für das Grundlagentraining. Die Daily Runner Schuhe haben immer einen mittleren Dämpfungsgrad. Zum Beispiel hat Hoka das Modell Clifton, darunter mit weniger Dämpfung den Rincon und darüber mit mehr Dämpfung den Bondi. Bei Brooks ist das der Trace mit weniger Dämpfung, mit mittlerer Dämpfung der Ghost 16 und darüber das Modell Glycerin mit viel Dämpfung. Daily Runner sind also die Schuhmodelle mit mittlerer Dämpfung.
New Balance 880 V14
In diesem Schuh habe ich rund 120 Kilometer zurückgelegt. Insgesamt und nicht in einem Lauf. Im Vorfuß steht man auf 18 mm Höhe und im Rückfuß auf 26 mm, was eine Sprengung von 8 mm ergibt. Der Schuh hat eine leichte Rocker-Bauweise. Rocker ist die Biegung des Schuhs an der Spitze und hilft beim Abrollen und sorgt für ein flüssigeres und vereinfachtes Laufgefühl. Der Schuh hat eine sehr angenehme Passform.
Er übt keinerlei Druck auf den Fuß aus. Er gibt genügend Platz, ohne dabei an Halt und festem Sitz im Schuh zu verlieren. Mein absolutes Highlight an diesem Schuh ist der Aufbau der Außensohle. Sie ist in ihrem Profil so angeordnet wie die Zehengrundgelenke gewachsen sind. Ich komme in diesem Schuh sehr gut in einen angenehmen Laufrhythmus und das schon nach kurzer Zeit.
Die Außensohle zeigt trotz der 120 gelaufenen Kilometer kaum Ermüdung und Abnutzung. Der Schuh wiegt in der Größe 43 270 Gramm und liegt damit im Vergleich zu seiner Konkurrenz in der Mitte. Ich lande mit meinem Fuß sehr stark auf der Schuhaußenseite, daher ist es nur logisch, dass man hier dem Material auch die erste minimale Ermüdung ansieht, was auf der Innenseite noch nicht zu sehen ist. Laufschuhabnutzung ist also auch dem individuellen Laufstil geschuldet. Das Obermaterial ist angenehm weich und lässt sich ganz leicht verziehen.
Im Zehenbereich gibt es einen kleinen flexiblen Zehenschutz. Ich habe oft auf den Schuh zurückgegriffen, wenn ich auch für mich privat laufen gegangen bin und keine Notizen gemacht habe. Ich mag einfach Schuhe, die einem nicht die ganze Arbeit beim Laufen abnehmen, sondern hier eine gesunde Mitte finden, und da ist der New Balance 880 V14 zuhause. Die Gesamtpunktzahl nach Vergabe der Sterne ist eine 3,7/5.
Asics Gel Cumulus 26
Das war ein Modell, auf das ich mich ganz besonders gefreut hatte. Vor einiger Zeit bin ich den Cumulus 23 gelaufen. Jetzt hat der Schuh sich, wie man schon optisch erkennen kann, ziemlich verändert. Es ist im Vergleich zum 23 nun ein anderer Schuh. Viel moderner und in der aktuellen Laufschuhzeit angekommen. Der Abrollwinkel ist viel stärker. Das Gel unter der Ferse ist jetzt nicht mehr wie früher zu sehen. Ich bin schon immer ein bisschen ein Asics-Fan und trug in den letzten Jahren sehr gerne den Novablast 3, Nimbus 26 und Metaspeed Sky in den Wettkämpfen. Im Cumulus habe ich ca. 80 Kilometer zurückgelegt. Was an diesem Schuh besonders ist, ist das Pure Gel unter der Ferse, welches beim Aufkommen über den Rückfuß den Schockmoment sehr stark reduziert. Somit wird Stress in der Bewegungsachse gekonnt reduziert. In der Zwischensohle verbaut der Hersteller Asics ihr FF Blast + Dämpfung, die eine gute Reaktionsfreudigkeit mitbringt.
Das Modell wiegt in der Größe 43 260 Gramm. Eine Sprengung von 8 mm. Ein besonders gelungenes Merkmal ist die Zunge. Sie ist sehr dünn und agiert ähnlich wie eine Socke von ihrem Sitz am Fuß. Sorgt für ein druckreduziertes Tragen im Spannbereich. Ich habe den Schuh in der Größe 43 getragen und hätte ihn gut und gerne mindestens eine halbe Nummer größer gebraucht. Leider kam ich während der Läufe nie wirklich klar mit dem Schuh. Ob das daran liegt, weil er mir von der Größe her zu knapp war, lässt sich nur vermuten. Daher dieses Modell mindestens eine halbe Nummer größer kaufen, als man eigentlich hat. Es passiert wirklich selten, dass ich sowas zu einem Laufschuh sagen kann. Ich habe das Glück, von meiner Beinachse und Lauftechnik her in fast jedem Modell laufen zu können.
Das eine macht mehr Spaß, das andere weniger. Leider gehört dieser Schuh zu den wenigen Modellen, in denen ich nicht gerne gelaufen bin. Ich setze flach auf dem Mittelfuß auf. Ich hatte einfach den Eindruck, als würde ich während des Aufkommens erst eine Bewegung vom Schuh aus gesteuert nach hinten machen. Ich konnte nicht so laufen, wie ich es eigentlich tue. Mit dieser Aussage habe ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil es einer der meistverkauften Daily Runner am Markt ist. Es ist hier einfach mein persönliches Empfinden. Ich habe den Schuh einem meiner Lauffreunde gegeben, der zwei Läufe in diesem Schuh gemacht hat und ganz begeistert war. Seine Worte: "Leichtes, dynamisches und geführtes Abrollen."
Der Außengummi zeigt mir ein bisschen zu viel Abrieb für die wenigen Kilometer, die im Schuh gelaufen worden sind. Liegt einfach daran, dass dieser auch eher weich ist und dafür einen großartigen Komfort bietet. Um die Außensohle knicken zu können, muss man Kraft anwenden, was für eine gute und stabile Führung spricht. Jemand, der sehr viel walken geht, findet hier einen spannenden Schuh. Die Gesamtpunktzahl, die dieser Schuh bekommt, sind 3,2/5 Sterne.
Saucony Ride 17
Das ist einer meiner neuen Lieblingsschuhe geworden! Er hat immer so gut funktioniert und Lauffreude verbreitet, dass ich ihn nur 70 km laufen musste, aber künftig viel tragen werde! Das für mich besondere Merkmal ist, dass man während des Laufens im Schuh kaum einsackt. Die Dämpfung, die in einer Art Stoßdämpfer funktioniert, fängt den ersten Aufprall ab und leitet ihn über das PWR Run+ System nach vorne!
Man hat also nicht wie bei anderen Modellen das inzwischen normal gewordene Laufgefühl des Versinkens im Schuh. Das macht den Saucony Ride 17 in seinem Laufverhalten fast einzigartig. In der Größe 43 wiegt der Schuh 280 Gramm und ist damit in unserem Vergleich der schwerste Daily Runner. Man merkt die paar Gramm mehr beim Laufen und Tragen des Schuhes nicht! Die Sprengung beträgt 8 mm. Während des Laufens habe ich aber das Gefühl, als würde ich flacher im Schuh stehen. Was mich sehr beeindruckt, ist, dass der Schuh nach 70 km noch keine Verschleißspuren an seinem Profil zeigt. Das scheint ein Modell zu sein mit langer Lebensdauer! Dadurch, dass man kaum im Schuh versinkt, habe ich festgestellt, dass es weniger anstrengend ist, Erhöhungen hinaufzulaufen.
Man verliert hier so gut wie keine Energie. Der Rocker fällt auch nicht so stark aus wie im Vergleich zum Gel Cumulus. Trotzdem hat der Schuh eine gute Dynamik. Was mir großen Spaß macht, in dem Schuh, ist das Tempo zu erhöhen auf einen Kilometerschnitt unter 4 Minuten pro Kilometer. Werden dann die Kurven etwas enger, dürfte er mehr Halt geben. Bei den Kurven auf der Bahn wiederum kommt der Schuh nicht an seine Grenzen. Insgesamt bietet der Schuh eine gute Stabilität, die man bis zur Hüfte hoch spürt. Der Saucony Ride 17 bekommt deshalb 3,5/5 Sternen.
Hoka Clifton 9
Dieser Schuh ist eine wirkliche Waffe unter den Daily Runner Schuhen. Gelaufen bin ich ihn knapp 90 Kilometer. Ich besaß schon den Clifton 6, 8 und jetzt den 9er. In diesem Schuh habe ich den Eindruck, meine Muskulatur bekommt mehr Sauerstoff und es ist ein sehr müheloses Lauferlebnis. Man hat bei diesem Modell einen hohen Stand im Schuh, steht dabei direkt in der weichen Dämpfung drin.
Die Sprengung beträgt 5 mm, das macht ihn in dieser Kategorie zu dem Schuh mit der niedrigsten Sprengung. Der Clifton 9 hat, wie all seine Vorgänger, einen starken Rocker verbaut unter den Daily Runnern. Er korrigiert leicht die Lauftechnik des Läufers und sorgt dafür, dass die Schritte vorne raus nicht zu lang werden und fördert den langen Schritt hinten hinaus. Das finde ich schon eine großartige Funktion, was insbesondere dann Spaß macht, wenn die Kräfte nachlassen. Für mich hat das Modell die perfekte Passform in der Größe 42,5 und wiegt in dieser Größe 252 Gramm. Er ist damit das Leichtgewicht in unserem Vergleich, aber auch der halben Nummer kleineren Größe geschuldet. In der Größe 43 wiegt er 275 Gramm, damit der Vergleich wieder fair abläuft.
Als Fazit sind für mich die Clifton Modelle wie das Eco-Auto mit 300 PS. Es ist ein Daily Runner, der den Träger sehr effizient laufen lässt. Zur Erklärung, in dem Moment, wenn der Fuß den Boden berührt, bekommt das Gehirn ein Signal, den sogenannten Impact. Genau dieser Impact wird durch das Einsinken im Schuh nach hinten geschoben.
Die Belastung wird automatisch Richtung Mittelfuß gebracht. Der einzige Nachteil ist, wenn man bergauf läuft. Durch die komfortabel weiche Außensohle und das auch im Vorfuß stärkere Einsinken kostet es mehr Kraft, wenn man sich wieder abdrücken mag. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man bergab läuft. Der Schuh schiebt einen förmlich und man muss schon darauf achten, dass man mit der Laufbewegung hinterherkommt. Mit diesem Schuh kann man nichts falsch machen.
Brooks Ghost 16
Auf das Modell habe ich mich sehr gefreut. Die Brooks Ghost Modelle sind vermutlich die meistverkauften Modelle seit Jahren im Daily Runner Segment. Es ist also ein Schuh, der viele Läufer abholt und ihnen ein gutes Laufgefühl gibt. Was kann die 16. Ausführung dieses Erfolgsmodells? Zunächst hat der 16 im Vergleich zu seinen Vorgängern eine neue Außensohle bekommen. Sie ist mit Stickstoff injiziert worden. Das sogenannte DNA Loft V3.
Der Schuh ist jetzt also reaktionsfreudiger als jemals zuvor. Ich habe diesen Schuh als letztes bekommen im Vergleich zu allen anderen Modellen. Das war ca. Mitte Mai, offiziell kam er am 1. Juni auf den Markt. Ich bin dadurch ca. 65 km gelaufen. Er wiegt 278 Gramm in der Größe 43. Die Sprengung liegt bei 12 mm. Damit hat er die höchste Sprengung im Vergleich zu den anderen Modellen in unserem Vergleich. Während des Runs fühlt sich die Schuhsprengung deutlich flacher an, so mein Eindruck. Die Stärke dieses Modells liegt sicher in seiner Stabilität. Man fühlt sich in der Kontaktphase in seiner Achse Sprunggelenk, Knie und Hüfte sehr stabil. Kaum ein Rotieren oder Abkippen.
Eine exzellente Führung. Wie wenn man versucht, über eine Slackline zu balancieren, wo nebenher jemand einem die Hand festhält, damit man besser sein Gleichgewicht halten kann. Es ist egal, ob man Rückfuß, Mittelfuß oder Vorfuß läuft, der Schuh kann mit jedem Fußaufsatz ideal umgehen. Zu beschleunigen, um eine schnellere Pace zu laufen, geht sehr gut! Es fiel mir sehr leicht, die schnellere Pace zu halten. Egal welche Pace, der Laufrhythmus ist schnell da. Das ist bei jedem Lauf im Schuh sofort herausgestochen, man kommt schnell in einen Flow-Zustand. Der Schuh lässt sich im Vorfußbereich ohne viel Kraftaufwand gut knicken. Das müsste bedeuten, dass es in der Abdruckphase anstrengender sein müsste, als es ist.
Um das Laufgefühl abzurunden, sage ich: Der Brooks Ghost 16 läuft mit dir und bietet kaum Schwächen während des Runs. Die Außensohle funktioniert auf Asphalt wie auf Waldwegen und leichten Trailwegen sehr gut! Von der Abnutzung ist noch nichts zu sehen. Der Schuh bringt eine lange Lebensdauer mit sich. Man sieht noch alle feinen Strukturen im Profil. Das Material zeigt noch keine einzige Falte im Material. Das finde ich richtig gut! Nässe macht dem Profil absolut nichts. Das ist ein richtig guter Außengummi, den Brooks hier verwendet!
In diesem Schuh lässt sich super ein Marathon laufen, für alle, die sich eine Zielzeit von 3:30 und länger gesetzt haben. Die Zunge ist sehr dünn, keine Socken-Konstruktion, aber angenehm dünn und liegt gut auf dem Rist, ohne zu verrutschen. Das Mesh-Material ist sehr angenehm stabil und leicht stretchy. Ich hatte nie das Gefühl, als würde mir es im Schuh zu warm werden, im Gegenteil sogar. Gute Luftzirkulation, die aktiv in den Schuh strömt. Der Schuh trifft für meinen Geschmack die richtige Mischung zwischen "Wann soll ich weich sein und wann soll ich weniger weich sein?" Großartig abgestimmt! Der Schuh kann einfach alles, wie das Sitzen und Fahren eines SUV, der aber wendig genug ist für die Stadt. Das Modell ist für mich auf Platz 1 gelandet. Das Laufgefühl vom Saucony Ride 17 ist ähnlich und dicht gefolgt vom Hoka Clifton 9 und New Balance 880 V14.
Fazit
Das war der Shop4runners Daily Runner Schuhvergleich. Ich hoffe, dir hilft das, deinen nächsten Daily Runner zu finden. Gerne darfst du mir Produkte vorschlagen, die du gerne getestet oder verglichen haben möchtest. Wir werden es so schnell wie möglich umsetzen. All meine Eindrücke sind mein persönliches Empfinden. Daher nagel mich bitte nicht fest, wenn du beim ein oder anderen Modell anderer Meinung bist. Ich wünsche dir viel Spaß bei deinen nächsten Läufen und hoffe, du kannst in diesem April-Sommer genug regenfreie Momente finden zum Trainieren.
Euer Konsti.