Titelbild

 

Mein erster Mizuno - der Wave Rebellion. Nachdem ich mir vor Jahren beinahe einen Ultima in der Amsterdam Marathon Variante gekauft hätte, ist es nun soweit, ein Mizuno.

Erster Eindruck
Ich habe den blauen Wave Rebellion bekommen, auf den ersten Blick nicht ganz so außergewöhnlich und „positiv-verwirrend“ fürs Auge wie der Graue, aber er hat was.

Die wahre Überraschung folgt jedoch beim Anfassen. Der Schuh ist sehr leicht und fühlt sich zugleich fest an. Man könnte fast stabil sagen…

In Erinnerung an den Ultima habe ich den Schuh nicht in meiner Üblichen EU 43 gewählt, sondern mich an den cm-Angaben orientiert. Die 27,5 cm passen wie immer perfekt – ist hier jedoch eine EU 42.5, sodass man bei der Online Bestellung aufpassen sollte.

Der Schuh sitzt gut, fühlt sich auch am Fuß sehr leicht an, könnte den Fuß jedoch etwas fester umschließen.

 

Technische Details

Wie bei Mizuno üblich, hat der Schuh eine Platte (Wave Plate), die zwischen den Schichten der Mittelsohle eingefasst ist.

In diesem Fall vertraut Mizuno auf eine Glasfaser-Mischung und nicht auf Carbon, wie bei vielen anderen Herstellern üblich. Die Platte erstreckt sich über die gesamte Länge des Schuhs und soll den Energieverlust reduzieren.

Der ebenfalls neue Schaumstoff nennt sich Enerzy Lite und soll neben Leichtigkeit (das haben wir ja bereits festgestellt) auch Reaktionsfreudigkeit bieten.

Der Drop des Schuhs beträgt 8 mm und man spürt den Vortrieb und die nach vorn dünner werdende Sohlen-Konstruktion. Insgesamt also das Schnellste was Mizuno zu bieten hat, verpackt in der ansprechenden Silhouette eines „normalen“ Trainers. 

 

Praxistest


Vor knapp 5 Wochen ist der Schuh geliefert worden, als ich in Berlin den Marathon gelaufen bin.

Mittlerweile hat er ca. 80 km mitgemacht, und das nicht allein, weil ich diesen Test schreibe. Im Gegenteil, es macht Spaß ihn zu laufen.

Nach dem Marathon bin ich den Wave Rebellion für eine leichte und kurze Einheit gelaufen und habe dabei direkt gemerkt, dass der Schuh wirklich für schnellere Läufe ausgelegt ist. Der Vortrieb ist dezent aber spürbar, der Schuh reagiert gut, und leicht ist er sowieso. Hinzu kommt, dass sich das Enerzy Lite Material fest anfühlt und man nicht darin „versinkt“. Für mich ein sehr positiver Faktor, da der Schuh jede Geschwindigkeit mitmacht, ohne z.B. auf langsameren Stücken instabil oder schwammig zu werden.

Was besonders hervorsticht ist der Grip. Nachdem ich auf den ersten Blick Angst hatte, speziell die vorderen Elemente der Außensohle nach den ersten Läufen nie wieder zu sehen, bin ich eines Besseren belehrt worden. Das Material ist nicht nur haltbar, sondern beißt sich quasi in den Boden. Grade im Herbst auf nassem Boden oder rutschigen Blättern ein riesiger Pluspunkt aber auch sonst ein ziemlich gutes Gefühl.

Einziges kleines Manko ist der Fit: trotz Runnersknot, sitzt der Schuh etwas locker am Fuß. Aufgrund der Leichtigkeit hat man zwar nicht das Gefühl den Schuh zu verlieren und gewöhnt sich daran, persönlich bevorzuge ich jedoch einen festeren Sitz. Die Form der Zunge mag ihren Teil dazu beitragen, für mein Empfinden ist sie einfach etwas groß geraten und schmiegt sich dem Fuß daher nicht ideal an. 

 

Einordnung und Vergleich 


Meiner Meinung nach ist der Schuh vor allem ein schneller Trainingsschuh, der aufgrund seines Gewichtes allerdings auch Mal als Wettkampfschuh bis zu einem Halbmarathon genutzt werden kann. Wenn auch vom Aufbau nicht ganz vergleichbar, ist er Modellen wie einem Endorphin Speed von Saucony, Adizero Boston oder Hyperion Tempo von Brooks insofern ähnlich, als das er schnell und fest ist.
Im Vergleich hat er hier jedoch eine geräumigere Toe-Box zu bieten und kann dank der Wave Plate und breiten Basis im Vorderfuß eine gut-geführte Abrollbewegung aufweisen.

  

Zielgruppe


Als Ergänzung zum Daily Trainer eine gute Möglichkeit um schnelle Einheiten abzureißen – oder auch mal einen 10k bis Halbmarathon zu laufen. Da er mir nach dem Marathon zugestellt wurde, habe ich ihn auch mal langsamer probiert und kann ihn aufgrund der Festigkeit der Mittelsohle auch dafür empfehlen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei jedoch um das schnellste Modell von Mizuno und das hat der Test bestätigt.

Wer es für langsame und/oder längere Einheiten weich mag, ist hier jedoch falsch. An der Stelle wäre ein Wave Rider oder alternativ ein Wave Inspire für die Pronierer unter uns sicherlich besser geeignet, um langsame Grundlageneinheiten zu absolvieren. 

 

Fazit 


Um mich nicht selbst zu beeinflussen, gehe ich mittlerweile an Test-Schuhe ohne Erwartungshaltung heran und lese vorher keine anderen Berichte. Und trotzdem hat der Mizuno Wave Rebellion einen positiven Eindruck hinterlassen, mich zugegebenermaßen ein wenig überrascht. Trotz dicker Sohle ist er leicht, fest und schnell – insgesamt wirklich angenehm zu laufen.

Zwar könnte Mizuno den Fit für meinen Fuß etwas „umschließender“ gestalten, aber selbst daran denkt man nach ein paar Kilometern kaum noch.  

 

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